Aller Anfang ist schwer und das gilt ganz besonders für Google Adwords. Wer sich damit schon einmal auseinandergesetzt oder erste Gehversuche gemacht hat, der wird dies bestätigen können. Denn auch hier muss man, wie bei vielen anderen Dingen, viel Zeit und Geduld investieren. Aber es lohnt sich! Wer den Dreh einmal heraus hat und ständig am Ball bleibt, kann mit Adwords für eine wertvolle Traffic-Quelle sorgen, die dazu noch sehr gute Conversions liefert. Doch bis es so weit ist, heißt es Lernen, Lernen, Lernen. Dabei möchte ich dich mit diesem kleinen Adwords-Tutorial unterstützen und dir für den Anfang ein paar Tipps und Tricks nennen, mit denen du von Beginn an Erfolg bei Google Adwords haben kannst, sofern du diese richtig anwendest.
Bei Adwords verliert man schnell den Überblick und gerade wenn man mit neuen Kampagnen und Anzeigen startet, fällt die Auswertung des Erfolges um einiges leichter, wenn man mit einer kleineren Anzahl von Kampagnen startet. Beginne mit einer Kampagne und maximal 3-5 Anzeigengruppen und optimiere diese so gut wie möglich.
Ebenso ist es besser, nicht gleich mit den Hauptkeywords anzufangen, die zu dem meistens noch am stärksten umworben und somit sehr teuer sind. Starte mit Long Tail Keywords bzw. Mehrphrasen-Keywords, die genau auf dein zu bewerbendes Angebot abgestimmt sind. Wenn du beispielsweisse ein Tool zum Designen von iPhone-Taschen bewerben möchtest, solltest du anstatt mit dem Keyword „iPhone Taschen“ lieber mit der Phrase „iPhone Taschen gestalten“ oder „iPhone Taschen Designer“ starten. Wenn dein Angebot regional ist, füge der Phrase den Namen der Stadt hinzu: „Samsung Shop Frankfurt“ oder „Friseur Stuttgart“.
Das maximale Cost-per-Click-Gebot (max. CPC) sollte am Anfang lieber höher als zu gering sein. Denn auch bei einem hohen Gebot kann der tatsächliche Klickpreis am Ende viel niedriger ausfallen. Bei einem Gebot von 10,- Euro kann der reale Preis am Ende auch bei 0,10 Euro liegen. Denke also daran, dass der Gebotspreis in den meisten Fällen nicht dem letzendlich bezahlten Preis entspricht. Ansonsten kann es passieren, dass der Qualitätsfaktor für das Keyword aufgrund der geringen Klickrate von Anfang an zu klein ist. Dies lässt sich nur schwer wieder steigern und kostet unnötig Zeit und Mühe. Die beste Strategie ist am Anfang etwas mehr zu bieten und die Gebote nach und nach in kleinen Schritten zu verringern.
Überlege bevor du beginnst wer genau deine Zielgruppe ist und versetze dich in die Lage einer Person dieser Zielgruppe. Wie würdest du dann nach deinem Angebot in Google suchen, um das für dich beste und relevanteste Angebot zu finden? Diese Vorgehensweisse solltest du bei jedem deiner Keywords anwenden und immer wieder testen und testen lassen. Frage Kollegen, Bekannte oder Deine Familie, wie sie in Google nach dem Angebot suchen würden und probiere es direkt aus, getreu der Devise „Viel hilft viel“.
Jeder Klick auf eine Google Adwords Anzeige kostet Geld. Je besser du deine Zielgruppe kennst und ansprichst, desto besser wird auch deine Conversion sein. Dennoch gibt es immer Keywords, die dazu führen das falsche Publikum zu einem Klick auf Deine Anzeigen zu bewegen. Das bedeutet: rausgeschmissenes Geld! Ein Beispiel: Wenn du etwas verkaufen möchtest, solltest du Keywords wie „gratis“, „kostenlos“ oder „umsonst“ ausschließen. Denn Besucher, die auf der Suche nach etwas Kostenlosem sind, lassen sich nur schwer oder gar nicht dazu bewegen, Dein kostenpflichtiges Angebot in Anspruch zu nehmen. Also am Anfang erst einmal weg damit und diese Keywords ausschließen. Später, wenn du genug Erfahrung und eine passende Landingpage parat hast, um die Besucher zu „überreden“ für dein Produkt doch Geld auszugeben, kannst du diese Keywords wieder reinnehmen. Am Anfang wäre dies aber ein zu hoch gestecktes Ziel.
Um Keywords von deiner Kampagne auszuschliessen, klicke in deiner Kampagne auf Keywords. Hier findest du ganz unten unter deinen Keywords den Bereich „Auszuschließende Keywords“.
Bei Adwords gibt es für jedes definierte Keyword verschiedene Optionen, die die Schaltung deiner Anzeigen beeinflussen und über ein spezielles Symbol hinzugefügt werden können.
[Genau passend]
Die Anzeigen werden nur bei Suchanfragen geschaltet, die genau diesen Begriff enthalten.
„Passende Wortgruppe“
Anzeigen-Schaltung bei Suchanfragen für diese und sehr ähnliche Wortgruppen.
Weitgehend passend
Schaltung der Anzeigen bei passenden Wortgruppen inklusive Rechtschreibfehler, Synonymen und ähnlichen relevanten Suchanfragen.
+Modifizierer für weitgehend passend
Für Suchanfragen mit dem modifizierten Begriff inkl. ähnlicher Varianten in beliebiger Reihenfolge, aber ohne Synonyme.
-Modifizierer für ausschliessende Keywords
Hierüber können Suchanfragen mit dem enthaltenen Keyword ausgeschlossen werden.
Ausführlichere Infos zu den Optionen findest du in der Google Adwords Hilfe zu den Keyword-Optionen.
Starte am Anfang mit exakt passenden Keywords, um zum einen dein Budget nicht zu schnell auszureizen und zum anderen um den Überblick zu behalten. Die passenden Keywords erkennst du an den eckigen Klammern: [genau passend] und kannst diese in Adwords auch über eine Bulk-Änderung bearbeiten. Sollte der Traffic zu wenig sein, kopiere die Anzeigengruppe und stelle die Keyword-Optionen auf „Passende Wortgruppe“ um. Natürlich sollte hier die Liste noch im Detail bearbeitet und auf jeden Fall eine Liste mit ausschließenden Keywords in der Kampagne, wie oben beschrieben, hinterlegt werden, um keine unnötigen Klicks für die falsche Zielgruppe zu generieren.
Generell macht es immer Sinn, alle Optionen zu testen. Es hängt aber wie immer auch vom Keyword selbst ab. Da der Qualitätsfaktor pro Option variieren kann, ist hiervon auch die Leistung des Keywords abhängig und kann mit dem Einsatz der Keyword-Optionen gezielt gesteigert werden.
Verfasse beim Start gleich mehrere Anzeigen und wähle in den Kampagnen-Einstellungen unter „Erweiterte Einstellungen > Anzeigenschaltung: Anzeigenrotation, Frequency Capping“ die Option „Gleichmäßige Anzeigenrotation“:
Danach werden alle Anzeigen gleichmäßig oft angezeigt. Ohne diese Einstellung wird die Häufigkeit der Anzeige von Google automatisiert bestimmt. Da der Erfolg einer Anzeige aber auch immer von der Zeit abhängig ist, sollte dies lieber manuell über mehrere Wochen getestet werden. Vergiss nicht, eine Auswertung vorzunehmen und die schlechtere Anzeige später zu pausieren oder durch eine neue für einen weiteren Test zu ersetzen.
Die Relevanz zur Suche ist das A und O deiner Anzeige. Die optimale Relevanz des Titels erhältst du, wenn der Titel genau die Wortgruppe enthält, die der Nutzer in Google gesucht hat. Um dies zu erreichen und nicht für jedes Keyword eine eigene Anzeige texten zu müssen, gibt es in Adwords die Möglichkeit der Keyword-Platzhalter. Hiermit wird das eingegebene Suchwort des Nutzers angezeigt. Sollte dies zu lang sein, wird ein Standardtext verwendet. Die Platzhalter haben folgende Syntax:
{KeyWord:Standard Text}
Bei der Suchanfrage „ich bin ein beispiel“ würde der Platzhalter ersetzt werden mit „Ich Bin Ein Beispiel“. Bei einem für die Anzeige zu langen Suchwort würde die Ersetzung mit „Standard Text“ erfolgen.
Aus Erfahrung wird nicht immer der erste Platz bei den Adwords-Anzeigen auf Google am meisten geklickt, sondern die Anzeige mit der besten inhaltlichen Relevanz. Die Plätze 1 bis 5 sollten für den Anfang also absolut ausreichend sein. Mehr inhaltliche Relevanz erhältst Du mit einem optimierten Titel, Text und natürlich den zu deinem Angebot passenden Keywords. Probiere es über einen längeren Zeitraum aus und du wirst merken, dass Anzeigen mit gut abgestimmten Inhalten auch auf den Plätzen nach Position eins geklickt werden und konvertieren.
Eine weitere Möglichkeit und für den Start unumgängliche Art der Optimierung sind die Einstellungen in den Kampagnen. Hier sollte man sich definitiv die Zeit dafür nehmen und diese mit der Zeit immer wieder justieren und optimieren. Über Werbenetzwerke, Standorte und Sprachen kann man die Zielgruppe reduzieren oder erweitern. Bei einer Änderung macht es unter Umständen Sinn, diese Einstellung mit einer Kopie der Kampagne erst zu testen, bevor es in die Hauptkampagne und das Haupt-Budget mit einfliesst. Das Budget selbst sollte natürlich auch immer wieder geprüft und justiert werden.
Mit dem Display-Netzwerk kann die eigene Anzeige auf fremden Webseiten und Apps in Googles Adsense-Werbenetzwerk veröffentlich werden. Ob Displaywerbung genutzt werden soll, hängt ganz vom Produkt und der Zielgruppe ab. Da es hier aber eher schwieriger ist die Zielgruppe direkt zu erreichen, würde ich zum Start auf die Werbung im Display-Netzwerk verzichten. Falls du es doch probieren möchtest, solltest du täglich die Platzierungen überprüfen und ungewünschte entfernen bzw. dir eine Liste mit gut funktionierenden Platzierungen aufbauen. Die Einstellungen und Möglichkeiten findest du in jeder Kampagne unter dem Reiter „Displaynetzwerk“ > „Placements“.
Der Relevanzfaktor bestimmt, wie die geschaltete Anzeige zum Inhalt Ihrer Webseite passt und entscheidet im Wesentlichen auch über die Ranking-Position und den Klickpreis. Um den Relevanzfaktor festzulegen, kommt kurz nach dem Anlegen oder Bearbeiten einer Anzeige der Adwords-Robot auf deine Webseite, vergleicht den hier vorhanden Text mit dem Text deiner Anzeige und bestimmt hierüber die Relevanz. Zusätzlich wird von einem Redakteur bei Google die Prüfung noch einmal manuell durchgeführt. Wird das Keyword nicht gefunden, hat dies zum einen Einfluss auf den Qualitätsfaktor und zum anderen wird der maximale CPC für dieses Keyword erhöht. Bei optimaler Relevanz wird man mit einer guten Position im Ranking der Anzeige und niedrigeren maximalen CPC’s belohnt.
Natürlich sollte das Tracking von Conversions nicht vergessen werden. Um die Adwords-Klicks von anderen Besuchern zu unterscheiden, verwendest du am besten ein Kampagnen-Tracking. Dies funktioniert mit allen gängigen Web-Analytics-Tools und natürlich auch mit Stetic. Wir haben dir zum Erstellen einer URL mit den benötigten Kampagnen-Parametern ein Tool bereit gestellt, in dem du nur noch die Kampagne und weitere Daten eingeben musst. Du findest dieses Tool in unserer Dokumentation zum Kampagnen-Tracking.
Das Conversion-Tracking sollte ohnehin schon auf deiner Webseite implementiert sein. Um Conversions auf deiner Webseite auszuwerten, benötigst du in Stetic einfach ein Event oder eine Seite, die der Besucher nach bzw. mit der Konvertierung erreicht. Dann kannst du diese Aktion mit einer Funnel-Analyse auswerten und das Funnel-Ergebnis anschließend über das linke Auswahlfeld nach „Kampagne“ oder „Kampagne Begriff“ segmentieren.
Auf jeden Fall solltest Du Dein Google Adwords Konto täglich prüfen und bei Veränderungen reagieren. Tust du das nicht, läufst du Gefahr, sinnlos Geld zu verbrennen. Bei Keywords mit vielen Klicks, einem hohen Klickpreis und wenig bis keinen Conversions, solltest du überlegen den CPC herab zu setzen oder die Keywords unter Umständen ganz zu pausieren.
Google bringt dir in Deinem Konto von Zeit zu Zeit neue Vorschläge für Keyboards. Es lohnt sich, diese anzuschauen und gut passende und Klicks versprechende für deine Anzeigen zu verwenden.
Der letzte aber sehr wichtige Optimierungstipp ist die Landingpage. Die Landingpage ist die Seite, die der Besucher nach einem Klick auf deine Anzeige sieht und somit ist sie entscheidend für den ersten Eindruck. Solltest du viele Klicks haben, aber nur wenig oder keine Conversions, so ist es an der Zeit über eine neue Variante deiner Landing-Page nach zu denken. Optimiere sie so gut du kannst und teste mehrere Varianten mit einem A/B Split Test.
Da wir natürlich ebenso wie Adwords auch unser Wissen und Know-how ständig optimieren, werden wir diesen Artikel bei neuen Erkenntnissen umgehend aktualisieren. Ein Lesezeichen und Wiederkommen lohnt sich also allemal 😉
Hast du noch ein paar Tipps und Trick zu Adwords oder eine Anmerkung zu diesem Blog-Artikel? Wir freuen uns über Kommentare. Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg mit deinen Adwords-Anzeigen!
Michael
Florian
Nico
sehr gerne, das freut mich.
Viele Grüße
Nico
Raffael Schulz
Nico Puhlmann
Rico Patzer
Geht dabei mehr um das strategisch-konzeptionelle Vorgehen um Adwords einzurichten, nicht so sehr um die Details. Daher als Ergänzung.
Viele Grüße
Rico
Nico Puhlmann
Was denkst du?